Heribert Eisl (56) ist das Vorbild für die ZDF-Serie
Heribert Eisl (l.) unterstützt die Filmleute bei der Vorbereitung einer
neuen Szene. © Martin Huber
Von ACHIM NIXDORF | © "Auf einen Blick" - Ausgabe 46/16.
Wie gefährlich dieser Job in Wirklichkeit ist, weiß niemand besser als der Experte.
Ob spektakuläre Bergungen von abgestürzten Wanderern aus tiefen Schluchten oder die gefährliche Suche nach verirrten Personden - für "Die Bergretter" (siehe TV-Tipp) kein Problem. Bei sechs neuen Einsätzen in Ramsau am Dachstein gehen Bergrettungsleiter Markus Kofler (Sebastian Ströbel, 39) und seine Kollegen im ZDF wieder an Ihre Grenzen.
Nicht alle Einsätze gehen glimpflich aus
Was nur wenige wissen - die beliebte Erfolgsserie hat ein reales Vorbild: Heribert Eisl. Der 56-Jährige ist ausgebildeter Bergführer und ehrenamtlicher Obmann der Bergrettung in Ramsau, in der Steiermark. Er und Teile seines 50-köpfigen Teams sind bei den Dreharbeiten immer dabei, um die Schauspieler, Kameraleute und Techniker fachlich zu unterstützen und bei gefährlichen Szenen zu sichern: "Und manchmal müssen wir auch als Doubles einspringen." Einen besseren Berater als Heribert Eisl hätten die Filmleute kaum finden können. Der vierfache Familienvater ist seit Ende der 1970er Jahre bei der Bergrettung. Er kennt die Berge rund um Ramsau wie seine Westentasche, weiß, wo es gefährlich werden kann und was im Erstfall zu tun ist. In der Wandersaison rücken Eisl und sein Team fast jede Woche zu einem größeren Rettungseinsatz aus. Manchmal kommen dabei auch Hubschrauber zum Einsatz. Doch nicht immer gehen die Einsätze so glimpflich aus, wie im TV. Immer wieder können verunglückte Kletterer nur noch tot geborgen werden. "Das sind für uns ganz schwierige, bittere Momente", erzählt Eisl. "Dann setzen wir uns nachher alle noch zusammen und versuchen das Geschehene gemeinsam zu verarbeiten.
Man muss die Gesetze der Berge kennen
Dass er sich auch manchmal selbst in Gefahr begibt, blendet er aus: "Als Bergführer ist es für mich selbstverständlich, bei Notfällen zu helfen. Wichtig ist, dass man die Gesetze der Berge kennt und respektiert." Und hat seine Frau nicht manchmal Angt um ihn? "Doch", räumt Heribert Eisl ein, "aber die akzeptiert mein Engagement und geht auch selbst gerne in die Berge." Dass die TV-Serie rund um Hauptdarsteller Sebastian Ströbel so erfolgreich ist, freut Heribert Eisl: "Das ist gut für unsere Arbeit. Die Menschen bekommen so mehr Achtung vor dem, was wir tun, auch wenn die Realität nicht immer so dramatisch wie im Fernsehen ist."
TV-Tipp: Die Bergretter - Neuer spannender Einsatz am Dachsteinmassiv. Do. 17.11. ZDF um 20.15 Uhr.